Friedensnobelpreisträger*Innen

Der Friedensnobelpreis wurde zum ersten Mal 1901 verliehen. Bertha von Suttner erhielt 1905 diese Auszeichnung. Dem Journalisten Alfred Hermann Fried, Mitarbeiter Suttners und Herausgeber der Zeitung „Die Waffen nieder!“, wurde im Jahr 1911 als zweiten Österreicher der Friedensnobelpreis verliehen.  Jeweils im Oktober werden der/die PreisträgerInnen genannt. Der Preis wird am 10. Dezember, dem Todestag Alfred Nobels, in Oslo verliehen. > mehr über den Friedensnobelpreis

Ausstellung Friedensnobelpreis des Demokratiezentrums

Im Rahmen einer Onlineausstellung werden sämtliche FriedensnobelpreisträgerInnen von 1901 bis heute vorgestellt. In den „Steckbriefen“ der PreisträgerInnen werden neben biographischen Eckdaten vor allem Informationen zur Arbeitsweise, zu den jeweiligen Zielsetzungen sowie zum jeweils zugrundeliegenden Konzept von Frieden und Friedensarbeit vermittelt.

> zur Ausstellung mit interaktiver Zeitleiste des Demokratiezentrums

 

Preisträger:innen von 2021 bis 1901

2021 Maria Ressa und Dmitri Muratow
„für ihre Bemühungen um die Wahrung der Meinungsfreiheit, die eine Voraussetzung für Demokratie und dauerhaften Frieden ist“
> SIPRI statement on the 2021 Nobel Peace Prize

2020 Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP)
„für die Bemühungen zur Bekämpfung des Hungers, für den Beitrag zur Verbesserung der Bedingungen für den Frieden in von Konflikten betroffenen Gebieten und als treibende Kraft bei den Bemühungen, den Einsatz von Hunger als Waffe für Krieg und Konflikte zu verhindern“

2019 Abiy Ahmed Ali (Premierminster Äthiopiens)
„für seinen Einsatz für Frieden und internationale Zusammenarbeit, vor allem für seine Initiative zur Lösung des Grenzkonflikts mit Eritrea“

2018 Nadia Murad (Irak) und Denis Mukwege (Demokratische Republik Kongo)
„für ihren Einsatz gegen sexuelle Gewalt als Waffe in Kriegen und bewaffneten Konflikten“

2017  ICAN – Internationale Kampagne zur Abschaffung von Atomwaffen
„für ihre Arbeit, Aufmerksamkeit auf die katastrophalen humanitären Konsequenzen von Atomwaffen zu lenken und für ihre bahnbrechenden Bemühungen, ein vertragliches Verbot solcher Waffen zu erreichen“

2016  Juan Manuel Santos (Kolumbien)
„für seine entschlossenen Anstrengungen, den mehr als 50 Jahre andauernden Bürgerkrieg in dem Land zu beenden“

2015  Quartet du dialogue national (Tunesien)
„für seinen entscheidenden Beitrag zum Aufbau einer pluralistischen Demokratie in Tunesien infolge der Jasminrevolution des Jahres 2011“

2014  Malala Yousafzai (Pakistan) und Kailash Satyarthi ( (Indien)
„für ihren Kampf gegen die Unterdrückung von Kindern und Jugendlichen und für das Recht aller Kinder auf Bildung“

2013 OPCW – Organisation für das Verbot chemischer Waffen
„für ihre umfänglichen Bemühungen zur Beseitigung chemischer Waffen“

2012 EU – Europäische Union
„für über sechs Jahrzehnte, die zur Entwicklung von Frieden und Versöhnung, Demokratie und Menschenrechten in Europa beitrugen“
Verschiedene Beiträge in dieser Website zeigen hingegen die zunehmende Militarisierung der EU. Die EU ist längst keine Friedensunion mehr – falls sie das je war. > Thomas Roithner: Die EU auf dem Weg zur Kriegsunion

2011 Ellen Johnson-Sirleaf (Präsidentin von Liberia) und die Frauenrechtlerinnnen Leymah Gbowee (Liberia) und Tawakkul Karman (Jemen)
„für ihren gewaltfreien Kampf für die Sicherheit von Frauen und für das Recht der Frauen, sich in vollem Umfang an friedensschaffender Arbeit zu beteiligen“

2010 Liu Xiaobo (chinesischer Bürgerrechtler)
„für seinen langen und gewaltfreien Kampf für die grundlegenden Menschenrechte in China“

2009 Barack Obama (damals Präsident der USA)
„für seine außergewöhnlichen Bemühungen, die internationale Diplomatie und die  Zusammenarbeit zwischen den Völkern zu stärken“
Unter dem Titel „Obama der Schreckliche“ schrieb der Dokumentarfilmer John Pilger einen kritischen Bericht über Barack Obama. In den Zeiten Trumps sehnen sich Viele verständlicherweise nach charismatischen Demokraten wie Obama. Aber auch der erste farbige Präsident der USA bedarf einer kritischen Betrachtung. >  zu John Pilgers Obama-Kritik

2008 Martti Ahtisaari (ehemaliger Präsident von Finnland)
„für seine wichtigen Bemühungen, auf verschiedenen Kontinenten und über drei Jahrzehnte internationale Konflikte zu lösen“

2007  IPCC – Intergovernmental Panel on Climate Change / UNO-Klimarat sowie Al Gore (Ex- Vizepräsident der USA)
„für ihre Bemühungen, ein besseres Verständnis für die von Menschen verursachten Klimaveränderungen zu entwickeln und zu verbreiten, und dafür, dass sie die Grundlagen für Maßnahmen gegen den Klimawandel gelegt haben“

2006 Muhammad Yunus (Ökonom aus Bangladesch) und die Grameen Bank
„für die Förderung wirtschaftlicher und sozialer Entwicklung von unten“

2005 IAEO – Internationale Atomenergiebehörde und Mohammed ElBaradei (IAEO- Generaldirektor)
„für ihren Einsatz gegen den militärischen Missbrauch von Atomenergie sowie für die sichere Nutzung der Atomenergie für zivile Zwecke“

Die Zukunft der Atomenergie. Daten und Fakten zu Fragen der Verwendung von Atomenergie zusammengestellt vom Forum Wissenschaft & Umwelt im Auftrag der Wiener MA22. > zum pdf  Die Zukunft der Atomenergie (fwu.at)

2004 Wangari Maathai (Menschenrechts- und Umweltaktivistin  aus Kenia)
„für ihren Beitrag zu nachhaltiger Entwicklung, Demokratie und Frieden“

2003 Shirin Ebadi (Menschenrechtsanwältin aus dem Iran)
„für ihren Einsatz für Demokratie und die Menschenrechte“

2002 Jimmy Carter (Ex-Präsident der USA)
„für seine jahrelangen Beiträge zur Lösung internationaler Konflikte sowie zur Förderung von Demokratie und Menschenrechten“

2001 Vereinte Nationen und Generalsekretär Kofi Annan (Ghana)
„für ihren Einsatz für eine besser organisierte und friedlichere Welt“

2000 Kim Dae Jung (Staatspräsident von Südkorea)
„für seine Beiträge zur Verständigung Südkoreas mit Nordkorea“

1999 MSF – Médecins sans frontières  (Ärzte ohne Grenzen)
„in Anerkennung ihrer humanitären Pionierarbeit auf mehreren Kontinenten“

Weitere Preisträger (nur Organisationen)

1997 ICBL – International Campaign to Ban Landmines (Internationale Kampagne zum Verbot von Landminen)
„für ihre Anstrengungen, gegen Personen gerichtete Minen international zu ächten“

1995 Anti-Atom-Bewegung Pugwash-Konferenz – Präsident Joseph Rotblat
„für ihre Anstrengungen, die Rolle von Atomwaffen in der internationalen Politik zu verringern“

1988 Die UNO-Friedenstruppen
Friedenseinsätze im Auftrag der Vereinten Nationen in Krisengebieten (weltweit)

1985 IPPNW – International Physicians for the Prevention of Nuclear War  (Internationale Vereinigung der Ärzte für Verhinderung eines Nuklearkrieges)

1981 UNHCR – United Nations High Commissioner for Refugees (UNO-Hochkommissariat für Flüchtlinge)

1977 AI – Amnesty International (Gefangenenhilfe- und Menschenrechtsorganisation)
„für den weltweiten Einsatz zur Befreiung politischer Häftlinge“

1969 ILO – International Labour Organization (Internationale Arbeitsorganisation
„für 50 Jahre erfolgreiche Arbeit für bessere Arbeitsbedingungen“

1965 UNICEF – United Nations International Children’s Emergency Fund  (Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen)

1963 IKRK – Internationales Komitee vom Roten Kreuz und IFRC – Internationale Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmond-Gesellschaften
IKRK „für sein Engagement, sich im Krieg für Verwundete und Kriegsgefangene sowie für die Verbreitung der Genfer Konventionen einzusetzen“
IFRC „für seinen Einsatz in der Flüchtlingshilfe in Friedenszeiten und für die Opfer von Naturkatastrophen“

1954 UNHCR – United Nations High Commissioner for Refugees (Flüchtlingshochkommissariat der Vereinten Nationen)

1947 The Friends Service Council (Großbritannien), American Friends Service Committee (USA)

1944 ICRC – Croix Rouge Comite International (IKRK – Internationales Komitee vom Roten Kreuz)

1938 Office international Nansen pour les réfugiés Nansen (Internationales Nansen-Büro für Flüchtlinge, eine Organsiation des Völkerbundes)

1917 ICRC – Croix Rouge Comite International (IKRK – Internationales Komitee vom Roten Kreuz)
„für seinen Einsatz für Kriegsgefangene und Verwundete ein sowie die Respektierung der Genfer Konvention während des Ersten Weltkrieges“

1910 IPB – International Peace Bureau / Bureau International Permanent de la Paix (Schweiz)

1904 Institut de Droit International (Institut für Internationales Recht, Belgien)
„für das Wirken des Instituts für die Weiterentwicklung des internationalen Rechts“

1901 Jean Henri Dunant (Schweiz) und Frédéric Passy (Frankreich)
Dunant war Gründer des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz, Passy Gründer der Französischen Gesellschaft der Friedensfreunde („Internationale Friedensliga“)