Atomare Aufrüstung

Atombomben und Atomkraftwerke sind siamesische Zwillinge

„Im Namen von Frieden, Klimaschutz und Energiesicherheit“: Atomkrieger und Atommafia in West und Ost am Werk
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Beitrag aus „Solidarität“ der Gewerkschafter:innen gegen Atomenergie & Krieg (ggae)

> Studie zur Ökonomie der SMR – Small Modular Reactors des forums wissenschaft & umwelt (fwu)

Die Atombombenexplosionen in Hiroshima und Nagasaki töteten insgesamt 100.000 Menschen sofort, an Folgeschäden starben bis heute weitere 130.000 Menschen.

Die Atommächte rüsten in den letzten Jahren wieder ihre Atomwaffenarsenale auf. Die USA haben den INF-Vertrag (Verbot von Kurz- und Mittelstreckenraketen in Europa) aufgekündigt, in der Folge ist auch Russland aus dem Vertrag ausgestiegen. Ebenso haben die USA das Atomabkommen mit dem Iran einseitig gekündigt. Das alles steigert die (Atom)Kriegsgefahr.

Aus der militärischen Atomnutzung (Atombomben) ging die hoch subventionierte Atomnutzung für Strom (AKW) hervor, durch AKWs kann spaltbares Material für Atombomben hergestellt werden. Ein tödlicher Profit-Kreislauf. Dass an Atomkraftwerken bis heute trotz ihrer katastrophalen Unfallgefahr und Unfallfolgen (u.a. Tschernobyl oder Fukushima) festgehalten wird, hat nur damit zu tun, dass die Atom-Rüstungs-Konzerne AKWs für die Atomwaffenproduktion brauchen.

Richtigerweise wird heute der Klimawandel als Problem erkannt, jedoch kaum ein Wort darüber verloren, das (Atom)Rüstung und Krieg die größte Bedrohung und Krieg der größte Zerstörer von Leben und Umwelt sind. Atomkraft wird von der
Atomlobby sogar als „Ausweg“ aus der Klimakrise propagiert.

Bereits vor 1986 hat Österreichs Bevölkerung per Volksentscheid NEIN zur Atomenergie gesagt. Trotzdem zahlt Österreich für die Atomlobby-Organisationen EURATOM und IAEA (Internationale Atomenergie Agentur) jährlich Millionen Euro auf Kosten von Gesundheit und Frieden. > neueste Infos zu EURATOM (Juli 2020)

Darum fordern die ggae: Schluss damit – Österreich raus aus EURATOM und IAEA! Für ein AKTIVE NEUTRALITÄT!

Die NATO beschreitet weiter den Weg der Ausweitung nach Osten und damit der Konfrontation mit Russland. Die EU ist auf dem Weg zur Kriegsunion. Das bedeutet eine Gefahr für Österreichs Neutralität und den Frieden in Europa. Statt Militärausgaben zu erhöhen und sich als neurales Land neutralitätswidrig an EU- und NATO-Militäreinsätzen im Ausland zu beteiligen, muss Österreich eine aktive Friedens- und Neutralitätspolitik betreiben und sofort aus allen Kriegsprogrammen der EU (z.B. PESCO – Permanent Structured Cooperation der EU, EU-Battlegroups, EU-Rüstungsagentur und EU-Aufrüstungsverpflichtungen) und der NATO (z.B. im Kosovo oder der NATO-Partnership for Peace-Programm) aussteigen.

Auslandseinsätze für die neue EU-Interventionsarmee bedeuten Neutralitätsbruch, das heißt Verfassungsbruch. Das ist gegen den Willen der überwältigenden Mehrheit der Österreicher. Nicht der Einsatz des Heeres für westliche Profitinteressen der Konzerne erhöht unsere Sicherheit! Im Gegenteil. Das macht unser Land erst recht zur Zielscheibe.
Für ein neutrales Österreich ohne Kriegsbeteiligung!

Atommacht EU?

Nach dem brexitbedingten Ausscheiden der Atommacht Großbritannien startet Präsident Macron eine neue Initiative zur atomaren Hochrüstung der EU – unter Führung Frankreichs. Die  ggae – Gewerkschafter gegen AtomEnergie und Krieg –  kritisieren in ihrem Beitrag „Die EU auf dem Weg zur Atombomben-Union“ das Vorhaben Macrons.

Atomwaffenverbotsvertrag

Dank zivilgesellschaftlicher Anstrengungen, allen voran der ICAN-Kampagne (Friedensnobelpreis 2017), sowie engagierter Diplomat:innen ist es geungen, dass am 22. Jänner 2021 der Atomwaffenverbotsvertrag AVV / (TPNW – Treaty on the Prohibition of Nuclear Weapons) in Kraft treten konnte und damit weltweit Atomwaffen geächtet sind. Nur durch die Weiterentwicklung dieses Vertrags kann es gelingen, die Atomwaffen engültig von der Erde zu verbannen.

Im  Juli 2017 haben 122 Staaten den UN-Vertrag zum Verbot von Atomwaffen beschlossen. Noch immer fehlt Deutschland bei diesem historischen Abkommen. ICAN fordert: Auch die deutsche Bundesregierung muss das Verbot unterzeichnen und den Abzug der US-Atomwaffen aus Deutschland veranlassen! Unterstützen auch Sie die deutsche Petition für das Verbot der Atomwaffen. Die sogenannte Doomsday Clock steht auf zwei Minuten vor Zwölf. Denn die Gefahr eines Atomkriegs ist so hoch wie schon lange nicht mehr. Abrüstungs- und Rüstungskontrollverträge werden nach und nach aufgekündigt. 2019 kündigten zunächst die USA mit Unterstützung der NATO und in dessen Folge stellte auch Russland diesen für Europas Sicherheit besonders wichtigen Vertrag über Mittelstreckenraketen (INF). Auch der letzte noch bestehende Rüstungskontrollvertrat New START zwischen den USA und Russland ist bedroht.

Mehr Information zu Atomkraftwerken und zur Atomenenergie:

> Studie „Ökonomie der SMR – Small Modular Reactors“, fwu (Forum Wissenschaft und Umwelt), Dez. 2021
Mit dem – unzutreffenden – Vorwand der Treibhausgas-Neutralität wird von der Atomwirtschaft versucht, eine Art Renaissance für diese gefährliche und teure Technik zu erzielen. U.a. sollen die „Small Modular Reactors“ (SMR) dazu beitragen. SMR sind kleine Reaktoren, die den Kostennachteil im Vergleich zu großen KKW durch Serienproduktion, Standardisierung und Vereinfachung, Modularisierung und kürzere Bauzeit kompensieren sollen. Die vorliegende Arbeit analysierte daher ökonomische Aspekte der SMR. Es zeigt sich, dass selbst unter günstigen Annahmen eine sehr große Anzahl solcher SMR nach einem Konzept gebaut werden müsste, um wirtschaftlich mit herkömmlichen Reaktoren konkurrenzfähig zu sein. Schon angesichts der großen Zahl unterschiedlicher Konzepte ist das nicht zu erwarten. Eine Relevanz für eine Reduktion von Treibhausgasen ist auch aus anderen Gründen nicht gegeben, wie z.B. Entwicklungs- und Bauzeit versus Treibhausgasneutralität 2040 bzw. 2050, verfügbarer Brennstoff etc.

> Das Pro und Kontra in der Atomenergiefrage
Der Autor Peter Weish setzt sich mit gesellschaftlichen und ethischen Aspekten der Atomenergie auseinander.

> Wäre die Atomenergie eine saubere, nachhaltige Lösung der Energiefrage im Sinne der CO2-Vermeidung?
Peter Weish betrachtet den Lebenszyklus von Atomkraftwerken und kommt zu einer klaren Schlussfolgerung.

> Höchste Zeit für ein internationales Verbot der Nuklearwaffen
Stellungnahme des Österreichischen Roten Kreuzes und von OMEGA/IPPNW-Österreich für die Vorbereitungskommission der letzten Überprüfungskonferenz des Atomwaffensperrvertrags.

> Was bei einem globalen Atomkrieg passieren würde
Die Beendigung des INF-Vertrages (Mittelstreckenvertrag) im August 2019 erinnerte uns daran, dass es weltweit rund 15.000 Atomwaffen gibt. Eine neue Studie plus Video simuliert die Folgen ihres Einsatzes.

> VIDEO: Die Atombombe im Vorgarten – Geschichten aus dem Kalten Krieg
Regie: Rudolph Herzog; der Film basiert auf seinen Recherchen zum Buch „Der verstrahlte Westernheld“; (C) ZDF 2013 
Welche ungeheuren Mengen atomaren Materials auf der Welt vorhanden sind, das wissen die Wenigsten. Heute liegt daher die größte Gefahr in der schieren Menge im Umlauf befindlichen atomaren Materials, von dem man oft gar nicht mehr weiß, wo es sich überhaupt befindet. Rudolph Herzog zieht hier erstmals Bilanz.