Das Klima im Kreuzfeuer
Ein aktueller Greenpeace-Report resümmiert: Im Jahr 2023 beliefen sich die Rüstungsausgaben in den NATO-EU-Ländern auf 64,6 Milliarden Euro, was seit 2013 einer Steigerung um 270 % (!) entspricht. > zum Bericht von Greenpeace
Der im Dezember 2023 vom ENAAT vorgestellte Report kommt zum Schluss, dass die EU-Rüstungsindustrie immer engere Beziehungen zu den politischen Entscheidungsträgern und Institutionen der EU pflegt und damit neue Schritte der EU-Militarisierung vorantreibt. Die Rüstungsindustrie nutzt schamlos die russische Invasion oder grundlegende Herausforderungen wie den Klimawandel zu ihren Gunsten aus.
> Bericht CLIMATE CROSSFIRE download
> Summary von Climate Crossfire (4 Seiten)
Hochrüstung heizt das Klima an
Das Ziel der NATO, 2 % des BIP für das Militär auszugeben, wird den Klimazusammenbruch beschleunigen, indem Milliarden von Dollar aus der Klimafinanzierung abgezogen werden und die Treibhausgasemissionen steigen. 2023 gaben die NATO-Mitglieder 1.260 Milliarden Dollar für ihre Streitkräfte aus. Der Bericht CLIMAT CROSSFIRE zeigt, dass damit 12 Jahre lang versprochene – und immer noch nicht geleistete – Klimafinanzierungen für arme Länder hätten bezahlt werden können, um ihnen bei der Bewältigung der Klimakrise zu helfen. Und wenn die NATO-Mitglieder ihre Ausgaben in den nächsten fünf Jahren auf 2 % des BIP erhöhen, werden bis 2028 2.570 Mrd. US-Dollar von den Klimaausgaben abgezogen. Dies würde ausreichen, um die Kosten für die Anpassung an den Klimawandel für alle Länder mit niedrigem und mittlerem Einkommen sieben Jahre lang zu decken.
Bericht wie die reichen Länder statt in die Bekämpfung des Klimwandels in den Grenzschutz und das Militär investieren > download Report
> Summary GLOBAL CLIMATE WALL
Critical Raw Material Act
Im Mai 2023 verabschiedete die Europäische Kommission den CRMA – Critical Raw Material Act. Dieser soll für kritische Rohstoffe wie Lithium, Selte Erden, u.a.m. sicherere und nachhaltigee Lieferketten für die grüne und digitale Zukunft der EU gewährleisten. Den Lobbyisten der Rüstungsindustrie ist es gelungen, in die Liste der für die ökologische Zukunft notwendigen Materialen u.a. auch Bauxit (Aluminium-Grundstoff) und Titan hinein zu reklamieren. Diese Rohstoffe benötigt aber vor allem die Rüstungsindustre. Bram Vrankenad vom Corporate Europe Observatory berichtet über diese Machenschaften.
> zu den Folien Vrankenads
> Website der EU zum CRMA
> ETR-Report download (76 Seiten)
Öklogische Bedrohungen – Ecological Threat Report (ETR)
Von den 221 Ländern und Territorien im ETR sind 66 mindestens einer ernsthaften ökologischen Bedrohung ausgesetzt. Fünfundvierzig Prozent der im ETR erfassten Länder sind entweder stark oder schwer bedroht. Die Zahl der Menschen, die in Ländern leben, die mindestens einer ernsten Bedrohung ausgesetzt sind, wird in den in den nächsten 50 Jahren erheblich zunehmen. Das IEP schätzt, dass bis 2050 2,8 Milliarden Menschen in Ländern leben werden, die ernsthaft ökologisch bedroht sind, verglichen mit 1,8 Milliarden im Jahr 2023. Ein Großteil dieses Anstiegs wird in Afrika südlich der Sahara erwartet. Bis 2050 wird die Bevölkerung der afrikanischen Länder südlich der Sahara auf 2,2 Milliarden ansteigen, was einem Anstieg von über 60 Prozent bedeutet. Dies wird den Druck auf die bestehenden Lebensmittel- und Wasservorräte dramatisch erhöhen. Es besteht ein statistisch signifikanter Zusammenhang zwischen der Zunahme der Gewalt und den ETR-Werten für Nahrungsmittel, Wasser, Naturkatastrophen und Bevölkerung.
Der ETR misst auch die ökologische Bedrohung auf der subnationalen Ebene. Etwa 38 Prozent dieser Gebiete sind einer ökologischen Bedrohung ausgesetzt. Es gibt 103 subnationale Gebiete, die ökologischen Bedrohungen in allen vier Bereichen ausgesetzt sind. 217 Millionen Menschen leben in diesen Gebieten, fast alle von ihnen in Afrika südlich der Sahara. 1,1 Milliarden Menschen leben in 30 Ländern, die ökologischen Bedrohungen konfrontiert sind und eine extrem geringe Widerstandsfähigkeit der Gesellschaft aufweisen. Die vier am stärksten gefährdeten Länder liegen alle in Afrika südlich der Sahara: Äthiopien, Niger, Somalia und Südsudan. Vier subnationale Gebiete in Äthiopien und Niger sind in allen vier Bereichen extrem bedroht. In diesen vier Gebieten leben 69 Millionen Menschen.
Europa und Nordamerika sind die einzigen beiden Regionen, in denen kein Land in einem der vier Bereiche einer hochgradigen ökologischen Bedrohungen ausgesetzt sind.
Financing border wars
Bereits 2021 veröffentlichte TNI den Report „Finanzierung von Grenzkriegen – Die Grenzindustrie, ihre Finanziers und die Menschenrechte.“ Dieser Bericht versucht, das Ausmaß der heutigen globalen „Grenzsicherheitsindustrie“ zu erforschen und zu beleuchten, indem er sich auf die wichtigsten geografischen Märkte – Australien, Europa und die USA – konzentriert.
Er listet die Menschenrechtsverletzungen und Risiken auf, die mit jedem Sektor der Industrie verbunden sind, stellt wichtige Unternehmensakteure vor und wirft ein Schlaglicht auf die wichtigsten Investoren in jedem Unternehmen.
> Report: Financing Border Wars download (90 Seiten)