Friedensmenschen
Bild: Mutter Erde, Botanischer Garten Montreal; (C) Pinterest
Den Frieden lieben
„Friede ist mehr als ein kriegsloser Zustand; er ist die Harmonie und Einheit zwischen den Menschen, er ist die Überwindung der Getrenntheit und der Entfremdung“, schrieb Erich Fromm in seinem Buch „Ihr werdet sein wie Gott“.
Friedensmenschen sind fried-liebende Menschen. In ihnen ist Einheit an die Stelle der Entfremdung getreten. Sie tragen die Liebe in sich und sie zeigen sie, indem sie für sich und andere da sind, solidarisch handeln und ihre Fähigkeit zu denken, zu reflektieren, einsetzen, um sich eine eigene Meinung zu bilden – auch oder gerade entgegen den vorherrschenden Mainstream.
Besonders hoch zu schätzen sind jene im Leben zu kurz gekommenen Menschen, die Unterdrückten und Verstoßenen, die trotzdem die Liebe leben und nicht den Glauben an den Menschen verlieren. Oft sind es gerade diese Menschen, die sich solidarisch verhalten, gerne geben, obwohl sie selbst gerade genug zum Leben haben.
Friedensmenschen haben humane Werte und versuchen danach zu handeln und zu leben. Sie sind offen und lieben die Vielfalt. Sie wehren sich, ein Instrument für Mächtige zu sein, ein Werkzeug für Unternehmen und Organisationen. Es sind jene geradlinigen Menschen, die sich nicht gegen ihr Gewissen verbiegen, nur um zu mehr Geld und Macht zu kommen, die sich wehren und sich nicht um jeden Preis verkaufen, nur um sich vielleicht damit Dinge leisten zu können, mit denen sie ihre Hohlheit und Oberflächlichkeit kaschieren können.
Herrausragende Frauen, die für ein Verbot der Kernwaffen kämpf(t)en
Aus Anlass der Verleihung des Friedensnobelpreises an die ICAN (International Campaign to Abolish Nuclear Weapons ) präsentierte 2017 die IPPNW Österreich (International Physicians for the Prevention of Nuclear War) unter dem Titel „Outstanding Women struggling for a prohibition of Nuclear Weapons“ eine Posterausstellung. In dieser Ausstellung werden zahlreiche Frauen aus aller Welt porträtiert, die sich für das Atomwaffenverbot stark gemacht haben. Die Posterausstellung „Outstanding Woman“ samt Informationsmaterial kann bei der IPPNW Österreich ausgeliehen werden > office(at)ippnw.at
> Einblick in die IPPNW-Posterausstellung „Außergewöhliche Frauen“ (pdf)
Eine weitere Posterausstellung des IPPNW unter dem Titel „Kleine Waffen ziehen große Kreise“ widmet sich den Zusammenhängen von Gewalt, Krieg, Gesundheit und Entwicklung.
> Beschreibung der IPPNW-Posterausstellung „Kleine Waffen ziehen große Kreise“ (pdf)
Johan Galtung
Der norwegische Friedenspionier Johan Galtung (1930 – 2024) studierte Soziologe, Politologe und Mathematik und gilt als Gründer der Friedens- und Konfliktforschung. Er etablierte 1959 das erste Friedensforschungsinstitut Europas, das PRIO > Peace Reasearch Institute Oslo. 1964: Die erste Ausgabe des „Journal of Peace Research“ erscheint. 1969: Galtung wird von der norwegischen Regierung zum weltweit ersten Professor für Friedens- und Konfliktforschung ernannt. 1987: Galtung erhält den „Right Livelihood Award“ (alternativer Nobelpreis). In seinen über 100 Büchern beschäftigte er sich mit Konzepten des Friedens, struktureller Gewalt, internationale Verbreitungsmethoden von Nachrichten, Imperialismus und die Rolle von Gipfeltreffen in internationalen Beziehungen.
> mehr über Johan Galtung
Mairead Corrigan-Maguire
Die in Nordirland geborene Mairead Corrigan-Maguire engagierte sie sich von Jugend an in der katholischen Laienorganisation Legio Mariae. Nachdem 1976, im „Nordirlandkonflikt“, auch drei Kinder ihrer Schwester getötet worden waren, organisierte sie Demonstrationen und andere Aktionen. Sie forderten ein gewaltfreies Ende des jahrelangen Konflikts. Gemeinsam mit Betty Williams gründete sie die Community of Peace People, eine Bewegung, die sich für den Aufbau einer gerechten und friedlichen Gesellschaft in Nordirland einsetzt. Mairead Maguire und Betty Willams erhielten für ihr Engagement 1977 (rückwirkend für 1976) den Friedensnobelpreis. > mehr über Mairead Corrigan-Maguire
Aleida und Jan Assmann
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> Nachruf auf Jan Assmann in „Die FURCHE“ (21.2.2024)
> Aleida Assmann in „Die FURCHE“: Wir müssen in der Geschichte auch die andere Seite sehen
Günther Anders
Der Abwurf der Atombombe über Hiroshima am 6. August 1945 war ein Wendepunkt im Leben des Autors. Anders verstand, dass es nun möglich sei, das gesamte Leben auf der Erde auszulöschen, aber er sagte, dass er als Schriftsteller jahrelang nicht darauf reagieren konnte, „weil mein Vorstellen, Denken, mein Mund und meine Haut vor der Ungeheuerlichkeit der Ereignisse streikte“. Erst 1950, nach seiner endgültigen Rückkehr nach Europa, gelang ihm eine Darstellung des Ereignisses im Kapitel Über die Ursachen unserer Apokalypseblindheit im ersten Band von Die Antiquiertheit des Menschen.
Anders war zusammen mit Robert Jungk einer der maßgeblichen Initiatoren der internationalen Bewegung gegen Kernwaffen.
Erich Fromm
Der Psychoanalytiker, Philosoph und Sozialpsychologe sagte: „Ganz allgemein gilt, dass nur der Mensch gierig ist, der unbefriedigt ist. Die Gier ist immer das Ergebnis tiefer Enttäuschung. Ob es um die Gier nach Macht, nach Essen oder etwas anderem geht, die Gier ist immer das Ergebnis einer inneren Leere.“
> Erich Fromm: Über den unglücklichen Menschen (YouTube)
> mehr über Erich Fromm und den Frieden
Arno Gruen
Der Psychoanalytiker Arno Gruen argumentiert gegen jede Form von Knechtschaft und für das freie Fühlen und Denken. Das erfordert Liebe und Courage in unserer Gesellschaft. Gruen weist darauf hin, dass der Mensch wieder lernen muss zu empfinden. Er behauptet, immer mehr Menschen verlieren ihre angeborenen emphatischen Fähigkeiten. Der Psychoanalytiker spricht darüber, wie wir Kindern von klein auf Gefühle „beibringen“ bzw. das Empfinden fördern können und warum Verwöhnen nicht die richtige Lösung ist.
> Arno Gruen im Gespräch (YouTube)