Friedenspreise

Friedenspreis des Deutschen Buchhandels

Der berühmteste und im deutschen Sprachraum anerkannteste Friedenspreis ist jener des Deutschen Buchhandels. Der Friedenspreis wird seit 1950 jedes Jahr an Persönlichkeiten aus Kunst, Wissenschaft und Politik verliehen, die „zur Verwirklichung des Friedensgedankens“ beigetragen haben. Bis dato wurden u.a. Persönlichkeiten wie Ernst Bloch, Albert Schweizer, Max Frisch, Astrid Lindgren, Ernesto Cardenal, Yehudi Menuhin, Mario Vargas Llosa, Susan Sontag, Orhan Pamuk, Assia Djebar und Claudio Magris ausgezeichnet. In den letzten vier Jahren erhielten den Preis Aleida und Jan Assmann (2018), Margaret Atwood (2017), Carolin Emcke (2016) und Navid Kerami (2015). Der Preis wird während der Frankfurter Buchmesse in der Paulskirche überreicht.

Auf der Website „Friedenspreis des deutschen Buchhandels“ heißt es u.a.: „Der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels lebt von der Botschaft der Preisträger-Persönlichkeiten. Ihre Namen stehen für die wichtigsten Strömungen der Kultur- und Geistesgeschichte des 20. und 21. Jahrhunderts. Mit ihren Reden, die sie bei den Friedenspreisverleihungen halten, sorgen die Preisträger für eine intellektuelle und künstlerische Auseinandersetzung über die aktuelle politische Lage, für friedenspolitisches Engagement und für historische Verantwortung. Nicht zum ersten Mal hat im Jahr 1998 die Verleihung des Friedenspreises mit der Rede von Martin Walser über den Umgang mit der deutschen Geschichte zu einer großen Debatte in der Gesellschaft geführt. Auch die kontrovers geführten Auseinandersetzungen um Karl Jaspers (1958), Ernst Bloch (1967), Léopold Sédar Senghor (1968), Ernesto Cardenal (1980) und Annemarie Schimmel (1995) sowie die leidenschaftliche Diskussion um die Laudatio von Günter Grass auf Yasar Kemal (1997) haben dafür gesorgt, dass der Friedenspreis bis heute als bedeutende, wenn nicht gar wichtigste Plattform für die Diskussion über den Frieden und über die Verständigung zwischen den Menschen und Völkern angesehen wird.“

Am 20. Oktober 2019 wurde der brasilianische Fotograf Sebastião Salgado mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet. Salgado sagte in seiner Dankesrede u.a.: „Mit der diesjährigen Wahl wird mein Schaffen gewürdigt, meine Fotografien, mein Einsatz und mein Engagement für die Förderung pazifistischer Ideen. Ich danke Ihnen voller Rührung und Stolz.“ Die Laudatio „Kann Photographieren ein Akt des Friedens sein?“ hielt der deutsche Filmregisseur und Fotograf Wim Wenders.